Einfach ausgedrückt, ist das Mindset eine Art Denkweise. Der Begriff hat viele Synonyme: Einstellung, Denkweise, Mentalität oder Weltanschauung. Es definiert, wie eine Person ihr Umfeld betrachtet, Dinge angeht und auf unerwartete Situationen reagiert. Ob jemand eher positiv oder negativ eingestellt ist, hängt stark mit vergangenen Erfahrungen und angeborenen Charakterzügen zusammen. Aber hingegen beliebter Annahmen ist das Mindset durchaus veränderbar.
Im Alltag geht das Bewusstsein über das Mindset gerne mal verloren, da es hauptsächlich im Unterbewusstsein operiert. Mit regelmäßigen Reflexionen kann das Bewusstsein darüber, wie unsere Denkweise unser Leben bestimmt, zunehmend in den Vordergrund gestellt werden.
Fixed-Mindset vs. Growth-Mindset
Die zwei Begriffe gehen auf die Psychologin Carole Dweck zurück, welche die Forschung darüber, wie die Einstellung über Erfolg und Misserfolg entscheiden kann, maßgeblich beeinflusst hat. Sie unterscheidet zwischen Fixed-Mindset, oder statischen Selbstbild, und Growth-Mindset, auch dynamisches Selbstbild genannt.
Fixed Mindset
Dweck zufolge glauben Menschen mit einem Fixed-Mindset daran, dass Intelligenz und Talent angeboren und nicht veränderbar sind. Sie lernen ungern neues und bemühen sich nicht Dinge zu tun, in denen sie „sowieso nicht gut sind“. Menschen, die in einem Fixed-Mindset gefangen sind, glauben, dass Talent der Hauptgrund für Erfolg ist und harte Arbeit sich auf lange Sicht nicht bezahlt macht. Viel eher verbringen sie Zeit damit, ihre Fähigkeiten an anderen zu messen und zur Schau zu stellen.
Wenn sie sich weiterentwickeln, dann üblicherweise nur auf den Gebieten, in denen sie sowieso schon gut sind. So schützen sie sich davor, Fehler zu machen. Für Personen mit einem Fixed-Mindset sind Fehltritte der Feind. Deswegen hüten sie sich davor, neues auszuprobieren, vor allem wenn sie schon beim ersten Versuch scheitern. In ihren Augen sind Fehltritte nicht Teil eines größeren Lernprozesses, sondern dienen als Möglichkeit von anderen verurteilt zu werden.
Growth Mindset
Bei Menschen, die sich eher mit einem Growth-Mindset identifizieren, ist genau das Gegenteil der Fall. Sie glauben, dass Zeit, Mühe und Übung fundamentale Bausteine vom Erfolg sind. Ihre Einstellung spornt sie dabei an, neues auszuprobieren und bestärkt sie in dem Denken, dass sie alles schaffen können, was sie wollen.
Sie glauben, dass Intelligenz und Talent nicht angeboren und statisch sind, sondern dass sich mit genügend Willenskraft jeder verbessern kann. Personen, die sich mit einem Growth-Mindset identifizieren, sind in der Regel erfolgreicher darin, ihre Fähigkeiten auszubauen.
Eine dynamische Lebenseinstellung hilft dabei das Erlernen von Fähigkeiten mit Vergnügen gleichzusetzen. Leute mit einem Growth-Mindset tendieren dazu neugierig und lernbegeistert zu sein. Sie glauben daran, dass ihr Leben das ist, was sie daraus machen.
Erfolg und Misserfolg hängt also stark damit zusammen, mit welcher Einstellung man durchs Leben geht. Natürlich ist es nicht immer möglich ein dynamisches Mindset an den Tag zu legen, sondern hängt auch mit der jeweiligen Situation zusammen.
Warum ist das Mindset so wichtig?
Wie oben bereits erwähnt, spielt das Mindset eine fundamentale Rolle darin, wie mit Herausforderungen und Rückschlägen umgegangen wird. Es entscheidet darüber, ob diese am Kragen gepackt werden oder davor zurückschreckt. Das Mindset ist also entscheidend darüber, ob jemand sein volles Potenzial ausschöpft oder nicht.
Ist man von innen heraus motiviert, neues zu lernen, wird die Widerstandsfähigkeit für künftige Herausforderungen gestärkt. Dadurch werden Rückschläge nicht als Scheitern, sondern als Teil des Lernprozesses gesehen.
Das Mindset ist nicht nur für den Erfolg entscheidend, sondern auch für das eigne Selbstbild. Gefangene in einem Fixed-Mindset tendieren dazu nach Bestätigung und Anerkennung zu suchen und ihre Intelligenz und Talente ständig zur Schau zu stellen. Sie halten nichts von Lernprozessen, sondern denken nur an Erfolg und Niederlage.
In Unternehmen kann ein Teambuilding dabei helfen, das aktuelle Mindset der Mitarbeiter besser einzuschätzen, und aktive an der Gestaltung zu arbeiten.
Das eigene Mindset verändern
Unvorstellbare Ergebnisse können erreicht werden, wenn man an sein eigenes Können glaubt. Einschränkungen sind meist nur fiktiv und von einem selbst auferlegt. Das Mindset ist da keine Ausnahme. Mit etwas Geduld und Bemühung kann das eigene Mindset verändert werden. Ein Fixed-Mindset kann einengend und frustrierend sein, während man mit einem Growth-Mindset sein volles Potenzial ausschöpfen kann.
- Will man ein Growth-Mindset erlangen, empfiehlt es sich mehr Fokus auf den Prozess als das Resultat eines Ziels zu legen. So wird der Lernprozess gefördert und Erfolg als auch Misserfolg werden zum Nebenprodukt.
- Ist man in einem statischen Mindset gefangen, kann man dazu tendieren sich in seinen Möglichkeiten eingeschränkt zu fühlen. So fällt es zunehmend schwer, über schwierige Zeiten hinauszuwachsen. Versagen sollte als Motivation gesehen werden. Auch wenn ein Ziel nicht zu einem gewissen Zeitpunkt erreicht werden konnte, kann es trotzdem später geschafft werden.
- Die Furcht vor Fehlern kann daran hindern, Herausforderungen anzunehmen. So verpassen viele die Möglichkeit auf Erfolg, weil sie von Versagensängsten geplagt sind.
Im Zuge ihrer Forschungen hat sich Deck vor allem auf Schulkinder spezialisiert. Sie fand heraus, dass es für diese mehr als eine Auffassung des Wortes „Fähigkeit“ gibt. Die zwei Mindset-Gruppen haben unterschiedliche Ziele, welche verändern wie sie über Lernprozesse denken. Hat man ein Fixed-Mindset, fokussiert man sich darauf seine Fähigkeiten zur Schau zu stellen. Hat man ein Growth-Mindset, will man lernen und sich steigern. Stetige Selbstdarstellung kann auf lange Sicht erschöpfend sein. Ist der Fokus aber daraufgelegt, seine Fähigkeiten stetig zu verbessern, gewinnt der Lernprozess an Attraktivität.
Mindset und Erfolg
Laut Experten bestimmt das Mindset wie wir mit Erfolg, Rückschlägen und Fehlern umgehen. Die meisten erfolgreichen Leute stürzen sich kopfüber in Herausforderungen und bezwingen sie mutig. Sie fürchte sich nicht vor Fehlern, sondern sehen sie als Lernprozess. Unser Mindset bestimmt also, wie viel Erfolg wir im Leben haben.
Unsere erste Einführung zu den Begriffen „Erfolg“ und „Misserfolg“ erfolgt in der Schule. Die meisten traditionellen Schulsysteme fokussieren sich stark auf Ergebnisse. Dadurch bekommt das Scheitern eine negative Konnotation. Kinder, die eher zu einem Growth-Mindset tendieren, stehen aber positiver zu Herausforderungen. Bevor die das Handtuch werfen, verstehen sie sich als Problemlöser und versuchen verschiedenen Strategien, um ans Ziel zu kommen. Obwohl die meisten Studien zum Thema auf Kinder fokussiert sind, lassen sich die Ergebnisse auch auf den Erfolg von Erwachsenen ummünzen.
Carole Dweck glaubt zwar fest daran, dass man mit dem richtigen Mindset viel erreichen kann, allerdings verneint sie auch nicht das Vorhandensein von Talenten. Manche lösen Matheaufgaben in fünf Minuten, während andere stundenlang darüber nachdenken, ohne ein Ergebnis zu erzielen. Manche spielen hervorragen Tennis beim ersten Versuch, andere üben tagelang, ohne auch nur einmal zu treffen. Allerdings denkt sie auch, dass wir den Begriffen „Erfolg“ und „Misserfolg“ mit einer gesunden Einstellung gegenübertreten sollten.
Unsere Erfahrungen mit Mindset bei teamazing
Mindset spielt bei teamazing eine tragende Rolle. Auch wenn viele Aspekte des Mindsets bereits früh geprägt werden, versuchen wir uns gegenseitig permanent auf eine resiliente und positive Grundeinstellung einzuschwören. Das passiert über regelmäßige Teambuildings, aber auch über monatliche Mitarbeitergespräche, bei denen vor allem die Abteilungsleiter ein Growth Mindset vorleben. Risiken einzugehen wird gefördert, genauso wie aus Fehlern zu lernen. Soviel ist sicher: Die richtige Einstellung kann ansteckend wirken!