Projektmanagement Methoden sind dein Ticket zu mehr Fokus, besseren Ergebnissen und höherer Zufriedenheit in deinem Berufsalltag. Wir werfen einen Blick auf fünf populäre Projektmanagement-Methoden, die du definitiv kennen solltest (inkl. der jeweiligen Vorteile und wann du sie anwenden solltest). Nach diesem Artikel wirst du in der Lage sein zu entscheiden, welche Methode sich am besten für dein aktuelles Projekt eignet. Und vergiss nicht, den Test zu machen!
Was versteht man eigentlich genau unter eine Projektmanagement-Methode?
Eine Projektmanagement-Methode ist ein System von Prinzipien, Praktiken und Techniken, die zur Planung, Durchführung und Kontrolle von Projekten verwendet werden. Jede Methode hat ihre eigenes einzigartigen Set an Werkzeugen und Ansätzen, was sie für verschiedene Arten von Projekten und Arbeitsumgebungen eignet.
Die richtige Projektmanagement-Methode zu wählen, kann für dein Team ein Gamechanger sein. Sie kann Effizienz, Kommunikation und letztendlich den Erfolg deiner Projekte entscheidend beeinflussen. Wir erklären dir fünf beliebte Projektmanagement-Methoden, damit du entscheiden kannst, welche am besten zu deinem Team und deinen Projekten passt.
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Projektmanagement-Methoden Test: Welche passt zu dir?
Bevor wir uns detailliert mit den einzelnen Projektmanagement-Methoden befassen, probiere diesen Test aus. Basierend auf zehn Fragen zu deinem Projekt und deinen persönlichen Vorlieben zeigt er Tendenzen zu einer der fünf Methoden. Obwohl Projekte und Managementstile normalerweise sehr individuell sind, kann dir dieser Test helfen, einen Ausgangspunkt zu finden!
1. Scrum: Der agile Allrounder
Eine der Top-Projektmanagement-Methoden und unser absoluter persönlicher Favorit ist Scrum. Scrum ist heute eine der meistverwendeten agilen Projektmanagement-Methoden, insbesondere in der Softwareentwicklung und IT. Sie basiert auf dem Agilen Manifest und betont Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und kontinuierliche Verbesserung.
Bei Scrum werden Projekte in kleine, überschaubare Arbeitseinheiten namens „Sprints“ unterteilt, die in der Regel 2-4 Wochen dauern. Jeder Sprint beginnt mit einem Planungsmeeting, in dem das Team ein Set an Funktionen oder User Stories auswählt, an denen gearbeitet werden soll. Während des Sprints führt das Team tägliche Stand-up-Meetings durch, um Fortschritte und etwaige Hindernisse zu besprechen. Am Ende des Sprints führt das Team eine Sprintreview durch, um die erledigte Arbeit zu demonstrieren und Feedback von Stakeholdern einzuholen. Abschließend endet der Sprint mit einer Sprintretrospektive, in der das Team reflektiert, was gut gelaufen ist und was verbessert werden könnte, mit dem Ziel, kontinuierliche Verbesserungen im nächsten Sprint vorzunehmen.
Scrum bietet eine klare Struktur für das Projektmanagement mit definierten Rollen (Product Owner, Scrum Master und Entwicklungsteam) und Zeremonien (wie Sprintplanung, tägliche Stand-ups, Sprintreviews und Retrospektiven). Dies hilft sicherzustellen, dass alle im Team ihre Verantwortlichkeiten kennen und dass die Kommunikation effektiv ist. Die Methode setzt auf selbstorganisierende Teams mit der Vorstellung, dass die Teammitglieder selbst am besten geeignet sind, Entscheidungen darüber zu treffen, wie die Arbeit durchgeführt werden soll.
Insgesamt ist Scrum eine großartige Wahl für Teams, die an komplexen oder unsicheren Projekten arbeiten, wo die Fähigkeit zur Anpassung an Veränderungen entscheidend ist. Es fördert eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung, in der Teams aus ihren Erfahrungen lernen und Änderungen vornehmen können, um ihre Prozesse in Zukunft zu verbessern. Scrum eignet sich auch gut für Projekte, bei denen die sich die Anforderungen voraussichtlich ändern, da es einen flexiblen Rahmen für die Integration von Änderungen bietet.
Vorteile von Scrum:
- Bessere Problemlösung, da Hindernisse sofort angegangen werden
- Schnelle Anpassung an Änderungen
- Häufigeres Feedback
- Effizientere und konzentriertere Meetings
Wann du Scrum verwenden solltest:
- Wenn das Projekt oder die Anforderungen unsicher sind
- Wenn der Kunde Flexibilität und Veränderung betont
- In der Softwareentwicklung oder anderen kreativen Projekten
Beispiel für Scrum:
Angenommen, du organisierst ein Team, um unter Verwendung des Scrum-Frameworks eine Marketingkampagne zu erstellen. Ihr hättet kurze, regelmäßige Meetings namens „Scrums“, in denen die Teammitglieder besprechen, was sie gestern erreicht haben, was sie heute tun, und welche Hindernisse sie haben. Es ist wie ein Rugby-Scrum, in dem die Teammitglieder eng zusammenarbeiten, um das Ziel voranzutreiben.
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2. Kanban: Der schlanke Produktivitäts-Booster
Ein weiteres leistungsstarkes Projektmanagementsystem ist Kanban. Kanban ist eine Projektmanagementmethode, die ihren Ursprung in der Fertigungsindustrie hat, aber seitdem weit verbreitet in der Wissensarbeit und in Dienstleistungsbranchen eingesetzt wird. Kanban basiert auf den Prinzipien des Lean Management und konzentriert sich auf die Visualisierung von Arbeit, die Begrenzung von Arbeit in Bearbeitung und die Maximierung des „Flows“.
Kernstück von Kanban ist das Kanban-Board, ein visuelles Managementwerkzeug, das den Status von Arbeitsobjekten anzeigt. Das Board ist in Spalten unterteilt, wobei jede Spalte einen anderen Arbeitsablauf darstellt (z. B. zu tun, in Bearbeitung und erledigt). Arbeitsobjekte werden durch Karten oder Haftnotizen dargestellt und bewegen sich durch den Workflow, indem sie von einer Spalte in die nächste verschoben werden. Diese visuelle Darstellung macht es leicht, den Status der Arbeit auf einen Blick zu erkennen, und hilft, Engpässe und Verbesserungsmöglichkeiten im Arbeitsfluss zu identifizieren.
Kanban legt großen Wert darauf, die Menge der Arbeit in Bearbeitung zu begrenzen, mit dem Ziel, Mehrfacharbeit (od. Multitasking) zu reduzieren und die Konzentration und Effizienz zu verbessern. Indem nur neue Arbeit begonnen wird, wenn Kapazität verfügbar wird, trägt Kanban dazu bei, dass Arbeit abgeschlossen wird, bevor neue Arbeit übernommen wird. Dies kann die Durchlaufzeiten verringern und die allgemeine Liefergeschwindigkeit verbessern.
Kanban ist eine hervorragende Wahl für Teams, die ihre Produktivität und Effizienz verbessern möchten. Es bietet ein einfaches und flexibles Framework, das sich leicht an die Bedürfnisse einer Vielzahl von Projekten und Teams anpassen lässt. Kanban eignet sich besonders für Projekte mit einem hohen Volumen an eingehender Arbeit und in denen die Fähigkeit, Arbeit effektiv zu priorisieren und zu managen, wichtig ist.
Vorteile von Kanban:
- Visualisierung des Arbeitsablaufs
- Kontinuierliche Lieferung
- Flexibilität
- Effizienz und Produktivität
Wann du Kanban verwendet werden solltest:
- Zur Verbesserung bestehender Prozesse
- Für Teams mit häufig wechselnden Prioritäten
- Für Teams mit einem hohen Volumen an eingehender Arbeit
Beispiel für Kanban:
Stell dir vor, du leitest ein Content-Creation-Team mit einem Kanban-Board. Jedes Contentstück wird durch eine Karte auf dem Board repräsentiert, das von der „Zu tun“-Spalte über „In Arbeit“ und schließlich „Fertig“ bewegt wird, während die Teammitglieder daran arbeiten. Es ist wie ein Förderband in einer Fabrik, auf dem Aufgaben reibungslos vorankommen und neue Aufgaben nur begonnen werden, wenn Kapazität vorhanden ist.
3. Wasserfall: Das klassische sequenzielle Modell
Eine der ältesten und immer noch bekanntesten Projektmanagement-Methoden ist die Wasserfall-Methode. Das Wasserfallmodell ist eine traditionelle Projektmanagementmethode, die seit Jahrzehnten in Branchen wie Bauwesen und Ingenieurwesen eingesetzt wird. Es handelt sich um einen sequentiellen, linearen Ansatz zum Projektmanagement, bei dem das Projekt in deutliche Phasen unterteilt wird, die nacheinander abgeschlossen werden.
Die klassischen Phasen des Wasserfallmodells sind Anforderungserfassung, Entwurf, Implementierung, Testen und Wartung. Jede Phase hat ihr eigenes Set an Aktivitäten und Ergebnissen, und das Projekt bewegt sich in linearer Weise von einer Phase zur nächsten, mit wenig bis gar keiner Möglichkeit, eine frühere Phase zu überarbeiten, sobald sie abgeschlossen ist.
Das Wasserfallmodell eignet sich für Projekte, bei denen die Anforderungen gut verstanden werden und sich kaum signifikant ändern. Es bietet einen klaren und strukturierten Ansatz zum Projektmanagement, mit definierten Ergebnissen für jede Phase. Dies kann die Planung und Durchführung des Projekts erleichtern, da der Umfang und die Anforderungen als stabil erachtet werden.
Die starre und unflexible Natur des Wasserfallmodells kann jedoch auch ein Nachteil sein, insbesondere in der heutigen schnelllebigen Geschäftsumgebung. Es lässt Änderungen in den Anforderungen oder unerwartete Probleme, die während des Projekts auftreten können, nicht leicht zu. Sobald eine Phase abgeschlossen ist, kann es schwierig und kostspielig sein, Änderungen vorzunehmen, da dies möglicherweise erfordert, dass am Anfang des Projekts begonnen wird.
Vorteile des Wasserfallmodells:
- Klare Projektziele
- Gut dokumentierte Anforderungen
- Stabiler Projektumfang
- Leicht zu verwalten
Wann du das Wasserfallmodell verwenden solltest:
- Für Projekte mit gut verstandenen und stabilen Anforderungen
- Für Projekte, bei denen die Technologie bekannt ist und sich voraussichtlich nicht ändern wird
- Für Projekte mit einem festen Budget und Zeitplan
Beispiel für das Wasserfallmodell:
Stell dir vor, du baust ein Haus nach der Wasserfallmethode. Jede Phase des Projekts muss abgeschlossen sein, bevor es zur nächsten geht. Zuerst planst du das gesamte Haus, dann baust du die Grundlage, errichtest die Wände, installierst das Dach usw. Sobald du mit dem Bau der Wände beginnst, kannst du nicht einfach zurückspringen und die Grundlage ändern.
4. PRINCE2: Das Britische
PRINCE2 (steht für PRojects IN Controlled Environments) ist eine Projektmanagement-Methode, die in Großbritannien weit verbreitet ist und auch in anderen Ländern an Bedeutung gewinnt. Es handelt sich um eine prozessbasierte Methode, die einen systematischen Ansatz für das Projektmanagement bietet und einen Fokus auf Organisation, Steuerung und Durchführung legt.
Eines der wichtigsten Merkmale von PRINCE2 ist die Betonung auf klar definierten Rollen und Verantwortlichkeiten. Die Methode definiert eine Reihe von Rollen, die in jedem Projekt erforderlich sind, wie den Projektmanager, das Projektboard und das Projektteam. Dies hilft sicherzustellen, dass alle Beteiligten wissen, was von ihnen erwartet wird und wer für jeden Aspekt des Projekts verantwortlich ist.
PRINCE2 bietet auch eine Reihe von Prozessen, die das Projekt von Anfang bis Ende begleiten und Bereiche wie Planung, Risikomanagement und Änderungskontrolle abdecken. Diese Prozesse stellen einen klaren Fahrplan dafür bereit, wie ein Projekt gemanagt werden soll, und helfen sicherzustellen, dass nichts übersehen wird.
Eine der Stärken von PRINCE2 liegt in seiner Betonung auf Projektsteuerung. Sie legt eine Reihe von Grundsätzen fest, an die sich Projekte halten sollen, wie kontinuierliche Geschäftsbegründung, Lernen aus Erfahrungen und definierte Rollen und Verantwortlichkeiten. Dies hilft sicherzustellen, dass Projekte in einer Weise gemanagt werden, die mit den Zielen der Organisation übereinstimmt und dass bewährte Praktiken befolgt werden.
Insgesamt ist PRINCE2 eine robuste und gut getestete Projektmanagement-Methode, die sich für eine Vielzahl von Projekten eignet. Ihre Betonung der Organisation, Steuerung und Governance macht sie besonders geeignet für große und komplexe Projekte, bei denen klare Dokumentation, Kommunikation und Entscheidungsprozesse wesentlich sind.
Vorteile von PRINCE2:
- Klar definierte Rollen und Verantwortlichkeiten
- Betonung der Projektsteuerung
- Skalierbar für verschiedene Projektgrößen
- Best Practices und Erfahrungsberichte sind integriert
Wann du PRINCE2 verwenden solltest:
- Für Projekte, in denen Governance und Steuerung wichtig sind
- Für Projekte mit mehreren Stakeholdern
- Für große und komplexe Projekte
Beispiel für PRINCE2:
Stelle dir den Prozess der Erstellung einer neuen mobilen App vor. Du beginnst mit der Definition klarer Ziele, wie Funktionen und Zielmarkt. Dann erstellst du detaillierte Pläne für die Entwicklungsstufen, überwachst den Programmierprozess, kontrollierst den Fortschritt und führst Benutzertests durch, bevor du die App bereitstellst. PRINCE2 sorgt durchgehend für Rechenschaftspflicht, klare Meilensteine und effizientes Projektmanagement und führt die App von der Konzeption bis zum Start.
5. Hybridmodell: Das Best-of
Das Hybridmodell ist keine reine Projektmanagement-Methode, sondern vielmehr eine Kombination aus verschiedenen Methoden und Ansätzen. In den letzten Jahren ist es zunehmend beliebter geworden, da Organisationen die Stärken mehrerer Methoden nutzen und ihren Ansatz an die spezifischen Bedürfnisse ihrer Projekte anpassen möchten.
Ein häufiges Beispiel für einen Hybridansatz ist die Kombination von Elementen des traditionellen Wasserfall-Projektmanagements mit Agilen Praktiken. Zum Beispiel könnte ein Projekt in den ersten Phasen der Planung und Gestaltung einen Wasserfallansatz verwenden, um dann jedoch auf einen agilen Ansatz umzustellen für die Entwicklungs- und Testphasen. Dies kann einen strukturierteren und vorhersehbareren Planungsprozess ermöglichen und gleichzeitig die Flexibilität und Reaktionsfähigkeit agiler Methoden bieten.
Ein weiteres Beispiel für einen Hybridansatz ist das Kombinieren von Scrum mit Kanban. Dies könnte bedeuten, dass Scrum für das Projektmanagement und die Planung verwendet wird, Kanban jedoch zur Visualisierung der Arbeit und Begrenzung von Arbeit in Bearbeitung. Dies kann die Struktur und Disziplin von Scrum unterstützen und gleichzeitig die Sichtbarkeit und den Flow verbessern.
Das Hybridmodell ist eine ausgezeichnete Wahl für Teams, die einen flexiblen und maßgeschneiderten Ansatz für das Projektmanagement verfolgen möchten. Es ermöglicht Teams, die besten Elemente aus verschiedenen Methoden auszuwählen und sie an die spezifischen Bedürfnisse ihrer Projekte anzupassen. Dies kann helfen, die Stärken jeder Methode zu maximieren und ihre Schwächen zu mildern. Allerdings erfordert es ein gutes Verständnis der Prinzipien und Praktiken der kombinierten Methoden sowie die Fähigkeit, sie effektiv zu integrieren.
Vorteile des Hybridmodells:
- Flexibel und anpassungsfähig
- Kann eine Vielzahl von Projekttypen berücksichtigen
- Ermöglicht kontinuierliche Verbesserung
- Maximiert die Stärken verschiedener Methoden
Wann du das Hybridmodell verwenden werden solltest:
- Wenn die Organisation oder das Team Erfahrung mit mehreren Methoden hat
- Wenn das Projekt spezifische Anforderungen hat, die durch verschiedene Methoden erfüllt werden können
- Wenn das Team einen maßgeschneiderten Ansatz für das Projektmanagement verfolgen möchte
Beispiel für das Hybridmodell:
In einem hybriden Projektmanagementansatz stellen wir uns vor, wir implementieren eine Marketingkampagne für den Start eines neuen Produkts. Wir kombinieren Elemente der agilen und der Wasserfallmethoden. Wir planen die gesamte Kampagne mit der Wasserfallmethode und unterteilen sie in Phasen wie Strategie, Content-Erstellung und Vertrieb. Innerhalb jeder Phase wenden wir agile Prinzipien an, um Flexibilität und kontinuierliche Feedbackschleifen zu ermöglichen und die Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Marktbedingungen zu gewährleisten, gleichzeitig aber einen strukturierten Ansatz im Projektmanagement beizubehalten.
Projektmanagement Methoden: Fazit
Die perfekte Projektmanagementmethode gibt es nicht. Entscheidend ist, die Stärken und Schwächen jeder Methode zu verstehen und diejenige auszuwählen, die am besten mit den spezifischen Bedürfnissen und Zielen deines Projekts und Teams übereinstimmt. Ob du dich für die Flexibilität agiler Methoden wie Scrum, die Effizienz von Lean-Methoden wie Kanban oder die Struktur traditioneller Methoden wie das Wasserfallmodell oder PRINCE2 entscheidest, die richtige Wahl kann einen erheblichen Unterschied im Erfolg deiner Projekte machen. Und vergiss nicht, ein Hybridansatz ist immer eine Option, da er es dir ermöglicht, dein Projektmanagement genau an deine Bedürfnisse anzupassen.
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