Jedes Unternehmen und jede Mission braucht eine Führungskraft. Die Führungskraft lenkt die Entwicklung des Teams in eine bestimmte Richtung und gibt vor, wie die Zusammenarbeit stattfindet. Dabei spricht man von Leadership. Führungskräfte präsentieren dem Team Zukunftsvisionen und Ziele. Ihre Aufgabe ist es außerdem, Strategien zu entwickeln, wie diese Ziele am besten erreicht werden können.  Sie scheuen nicht davor zurück, schwierige Entscheidungen zu treffen. Vor allem, wenn es im besten Interesse des Unternehmens und der Mitarbeiter*innen ist.

Was bedeutet Leadership?

Führungskräfte kann man in fast allen Situationen wiederfinden, nicht nur in der Arbeitswelt oder der Politik. Sie sind auch in der Religion, in verschiedenen Gesellschaften oder anderen Bereichen tätig. In diesem Artikel findest du heraus, was Leadership bedeutet, welche Leadership-Skills nützlich sind, und was es mit moderner Führung auf sich hat.

Leadership: Definition

Grundsätzlich gibt es keine universale Definition von Leadership. Jede Führungskraft hat ihren eigenen Führungsstil, der durch die verschiedensten Faktoren beeinflusst werden kann. Zum Glück sind Leadership-Kompetenzen nicht angeboren, sondern können über Zeit erlernt werden.

Aber was ist jetzt die Grunddefinition von Leadership? Als Führungskraft schaffst du ein Bild und eine Vision für die Zukunft, die andere motiviert und miteinbezieht. Du bist verantwortlich dafür, diese Visionen in die Tat umzusetzen. Um an dieses Ziel zu kommen, müssen Teammitglieder so effektiv wie möglich inspiriert und verwaltet werden. Leadership beinhaltet also das Erreichen eines bestimmten Ziels mithilfe der Mobilisierung und Mitarbeit anderer.

Leadership Aufgaben

Als Führungskraft hast du einen breit gefächerten Aufgabenbereich und wirkst als unterstützende Instanz für deine Kolleg*innen. Mithilfe der folgenden Aufgaben schaffst du es als Leader, die gesetzten Ziele zu erreichen und die Zufriedenheit deiner Mitarbeitenden zu gewährleisten.

Eine Vision schaffen

Jedes Team braucht gemeinsame Ziele, um erfolgreich zu sein. Es ist die Aufgabe der Führungskraft herauszufinden, welche Richtung das Unternehmen in Zukunft einschlagen soll. Eine gemeinsame Zukunftsvision zu etablieren kann schwierig sein, da es dabei einiges zu beachten gibt.

Es ist wichtig, die Stärken des Unternehmens zu kennen, um herauszufinden, in welche Richtung die Weiterentwicklung am meisten Sinn ergibt. Auch die Stärken von Konkurrenzunternehmen und deren Prominenz am Markt sollten nicht außer Acht gelassen werden. Hier ist Innovation besonders wichtig, denn nur einzigartige Ansätze und Strategien können sich am harten Markt der meisten Industrien beweisen.

Eine vorbildliche Führungskraft hat also eine klare Zukunftsvision des Unternehmens im Kopf. Allerdings ist sie auch präsent genug, um im Hier und Jetzt die nötigen Schritte zu tun, um diese Ziele in der Zukunft zu erreichen. Starke Leader sind außerdem Problemlöser und packen Herausforderungen gern an den Hörnern.

Wichtig: Nur weil die Führungskraft von einer Vision überzeugt ist, heißt das nicht, dass es den restlichen Mitarbeiter*innen auch so geht. Hier müssen Führungskräfte sicherstellen, dass sich die Angestellten mit der Vision identifizieren können. Dieser Identifikationsfaktor muss sich in der Vision widerspiegeln, um die Mitarbeitenden an Bord zu behalten.

Leadership Skills

Motivation

Ein gutes Motivationstalent zählt zu den wichtigsten Qualitäten einer Führungskraft. Eine neue Vision durchzusetzen, ist alles andere als ein Zuckerschlecken, und das Team wird Hindernisse und Schwierigkeiten bewältigen müssen. Mitarbeitenden fehlt es dadurch an Motivation, und im schlimmsten Fall verlieren sie ihre Verbundenheit zur Vision. Auch in diesen Situationen muss die Führungskraft Stärke beweisen, um Motivation und Enthusiasmus aufrechtzuerhalten.

Steht man an Anfang eines neuen Projekts, ist von den meisten Seiten viel Enthusiasmus zu spüren. Je weiter das Projekt jedoch fortschreitet, desto weniger ist davon zu spüren. Und das ist auch völlig normal. Dein Team wird feststellen, dass es sich neu anpassen, Kompromisse finden und wichtige Veränderungen durchleben muss. Die Führungskraft muss das Team stetig daran erinnern, dass sich die harte Arbeit bezahlt machen wird. Ob sich das nun in Zuschüssen, Belohnungen oder einem gesteigerten Ruf des Unternehmens äußert, ist zweitrangig – Mitarbeitende müssen sich mit der Mission identifizieren.

Management

Eine inspirierende Vision ist hinfällig, wenn sie nicht gut kommuniziert wird. Die Überlieferung und Ausführung der Vision muss professionell gehandhabt und verwaltet werden. Entweder von der Führungskraft selbst oder von anderen Managern unter seiner oder ihrer Aufsicht.

Diese Management-Skills sind wichtig, um die persönlichen Ziele der Mitarbeitenden zu etablieren und diese mit dem übergeordneten Ziel zu verbinden. Wenn innerhalb eines Teams Veränderungen bevorstehen, sind Management-Skills notwendig, um Chaos vorzubeugen.

Teambuilding und Coachingaktivitäten

Am Ende des Tages ist eine erfolgreiche Führungskraft nichts ohne ein erfolgreiches Team. Eine gute Führungskraft ist stets darum bemüht, die Stärke, Produktivität und Zusammenarbeit des Teams zu steigern. Dazu müssen sie mit den Fähigkeiten und Begabungen der einzelnen Teammitglieder vertraut sein und Interesse an ihnen zeigen. Sie sollten sich bewusst die Zeit nehmen, Feedback zu geben und zu akzeptieren, Vieraugengespräche zu führen und regelmäßig die allgemeine Zufriedenheit zu überprüfen.

Um diese Faktoren zusätzlich zu steigern, bieten sich Teambuilding– oder Teamentwicklungsaktivitäten und Workshops hervorragend an.

Erfolgreiches Leadership

Als Führungskraft bist du dann erfolgreich, wenn dein Team die gewünschten Ziele erreichen kann und deine Arbeitskräfte zufrieden sind. Zu einem guten Führungsstil gehört aber noch viel mehr.

Empathie: Erfolgreiche Führungskräfte sind emphatisch und haben eine gute Menschenkenntnis. Sie wissen, dass ihre Teammitglieder komplexe Gefühle haben und sich voneinander unterscheiden. Manche arbeiten gerne an Projekten allein, während andere mehr Führung benötigen.

Bestärkung: Das Erfolgsrezept der Führungskraft beinhaltet also sicherzustellen, dass Mitarbeitende motiviert sind und gut arbeiten können.  Die Führungskraft sollte Mitarbeiter*innen so behandeln, wie er oder sie selbst gerne behandelt werden würde. Das scheint als Motto zwar simpel, gibt der Führungskraft aber einen Einblick in die Bedürfnisse der Mitarbeitenden.

Entscheidungen: Einer erfolgreichen Führungskraft sollte klar sein, dass sie die eigene Entscheidungsfreiheit der Mitarbeitenden einschränkt. Sie nimmt außerdem zur Kenntnis, dass die meisten Mitarbeitenden mit der Idee aufgewachsen sind, dass der Boss der Feind ist. Um das zu verhindern, sollten Arbeitskräfte mit Vertrauen und einem gewissen Maß an Selbstständigkeit belohnt werden. So wird verhindert, dass sich Frustration breitmachen kann.

Erfolgreiche Führungskräfte haben oft die folgenden Merkmale:

  • Selbstbewusstsein
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Innovatives und zielorientiertes Denken
  • Resilienz
  • Risikobereitschaft

Beispiele für schlechtes Leadership

Die Kompetenz der Führungskraft kann ein Unternehmen entweder stärken oder schwächen. Studien belegen, dass das Verhalten und der Ruf einer Führungskraft eine wichtige Rolle darin spielen, ob sich Interessent*innen für eine Stelle bewerben oder nicht. Sogar eine größere als das Gehalt. Die Verbundenheit zum Unternehmen leidet, wenn eine unfähige Führungskraft Verantwortung trägt. Dadurch verschlechtert sich auch die Leistung.

Mitarbeitende so behandeln, wie man selbst gerne behandelt werden würde: Dieses Motto solltest du mit Vorsicht genießen. Nicht jeder hat die gleichen Bedürfnisse, und unterschiedliche Ansätze eignen sich für unterschiedliche Mitarbeitende. Schlechte Führungskräfte sind nicht vertraut mit den individuellen Mitgliedern ihres Teams. Sie können daher nicht feststellen, was das Team braucht, um die Arbeit so gut wie möglich zu erledigen.

Beispiele für schlechtes Leadership könnten aussehen wie folgt:

  • Eine Führungskraft, die nicht daran interessiert ist, eine gegenseitige Feedback-Kultur zu gestalten. Viel eher setzen sie die Mitarbeitenden unter Druck und verbreiten Angst.
  • Eine Führungskraft, die völlig außer Acht lässt, dass die Mitarbeitenden keine Arbeitsmaschinen, sondern echte Menschen mit Gefühlen und eigenen, persönlichen Hürden sind.
  • Eine Führungskraft, die schlechte Entscheidungen trifft. Sie hinterfragen ihre Handlungen nicht und halten es nicht für nötig, sich für vergangene Fehltritte zu rechtfertigen.
  • Eine Führungskraft, die kein Vertrauen in deren Mitarbeitende hat und nur auf die eigenen Meinungen und Ideen etwas gibt.

Nicht nur Mitarbeiter*innen können sich mithilfe von Coaching und Teambuildingaktivitäten stetig weiterbilden. Auch Führungskräfte sollten regelmäßig ein Führungskräftetraining in Anspruch nehmen.

Wie Leadership die Arbeitsleistung beeinflusst

Eines der grundlegendsten psychologischen Bedürfnisse beinhaltet Zugehörigkeits– und Selbstwertgefühl. Diese Bedürfnisse bestimmen die intrinsische Motivation. Mitarbeitende wollen das Gefühl haben, dass ihre Arbeit etwas wert ist und zu einem größeren Ganzen beitragt.

Eine positive Arbeitskultur fördert dieses Gefühl. Es sollte im Interesse der Führungskraft sein, ein Arbeitsklima zu fördern, welches offene Kommunikation, Motivation und konstruktives Feedback beinhaltete. Unzufriedenheit ist ein Nährboden für Fehler und endet vermutlich mit einem verschlechterten Ruf des Unternehmens und einem Rückgang der Performance.

Talentierte Mitarbeiter*innen kennen heutzutage ihren Wert am Jobmarkt. In den meisten Fällen haben sie es nicht nötig, in einem Unternehmen zu bleiben, in dem die Kultur nicht ihren Bedürfnissen entspricht und eine unfähige Führungskraft das Zepter in der Hand hat. Verliert man diese Mitarbeitenden, wird das Unternehmen leiden.

Erfolgreiche Führungskräfte sind maßgeblich dafür verantwortlich, wie Mitarbeitende mit Fehlern umgehen. Wenn Jobverlustängste Teil der Kultur sind, kann das Potenzial nicht voll ausgeschöpft werden. In einem negativen Arbeitsumfeld tun Mitarbeitende nur das, was von ihnen verlangt wird. Gute Führungskräfte befürworten Weiterentwicklung, auch wenn dadurch Fehler gemacht werden.

Welche Leadership Stile gibt es?

Jede Person ist anders, genauso wie jede Führungskraft. Der Leadership-Stil legt fest, wie eine Führungskraft untergestellte Mitarbeiter*innen managed. Außerdem können die individuellen Ansätze der einzelnen Führungskräfte nicht auf typische Stile umgemünzt werden. Allerdings haben sich im Leadership Bereich gewisse Muster abgezeichnet, die das Verhalten von vielen Führungskräften widerspiegeln.

  • Strategischer Leadership-Stil

In vielen Unternehmen kristallisiert sich dieser Leadership-Stil als die optimale Lösung heraus. Hier überwacht die Führungskraft alle Operationen des Unternehmens, aber fokussiert sich auch stark auf Wachstum. Ihr Ziel ist es, die Arbeitsbedingungen innerhalb der Operation stabil zu halten, auch während Zeiten der Veränderung. Werden allerdings alle Bedürfnisse berücksichtigt, kann das Wachstumstempo verlangsamen. Eine strategische Führungskraft handelt möglicherweise nicht immer im Interesse des Unternehmens.

  • Transformativer Leadership-Stil

Diese Führungskraft verlangt immer nach Wachstum und Verbesserung innerhalb des Unternehmens. Ihr Ziel ist es, Mitarbeitende aus ihrer Komfortzone zu locken und dadurch ihre Fähigkeiten zu verbessern. Unternehmen mit einer Priorität für Wachstum können sehr von diesem Stil profitieren. Allerdings kann es schwierig werden, die Steigerungen und das Wachstum jedes einzelnen im Überblick zu behalten.

  • Transaktionaler Leadership-Stil

Transaktionale Führungskräfte belohnen Mitarbeiter*innen für ihre Performance. Zum Beispiel erhalten sie Kommissionen für eine Anzahl an verkauften Produkten. Die Arbeit unter einer transaktionalen Führungskraft ist meisten mit genauen Zahlen und Zielen verbunden. Die Mitarbeitenden werden dazu motiviert, diese schnell zu erreichen. Auch dieser Stil ist nicht ohne Fehler, da Arbeitnehmer*innen dadurch angespornt werden, nur das Mindeste zu leisten.

Grafik transaktionaler und transformativer Leadership-Stil

Leadership vs. Management

Diese zwei Begriffe werden oft fälschlicherweise als Synonyme verwendet. Führungskräfte brauchen Management-Skills und Manager*innen ein gewisses Maß an Führungsskills. Manager*innen haben eine wichtige Funktion im Unternehmen, allerdings sind sie selten die tatsächlichen Führungskräfte.

Generell sind Manager*innen mehr darauf bedacht, die Unternehmensstruktur zu wahren und Mitarbeitende dazu zu bringen, innerhalb der Regeln zu operieren. Sie sind selbst oft einer anderen Führungskraft unterstellt, und haben deshalb nicht die komplette Freiheit sich so zu verhalten, wie sie wollen. Führungskräfte operieren freier und sind eher dazu bereit, Risiken einzugehen. Oft bleibt es an den Manager*innen hängen, das interne und externe Chaos dieser Entscheidungen wieder geradezurücken.

Manager*innen haben für die Führungskraft einen sehr hohen Wert. Als oberste Führungskraft kann es schwierig sein, die Bedürfnisse eines jeden einzelnen Mitarbeitenden im Blick zu behalten. Führungskräfte sind nicht mit den täglichen Arbeitsschritten eines jeden Mitarbeitenden vertraut. Manager*innen sind dagegen meistens in spezifischen Bereichen tätig, und kennen sich mit den einfachen alltäglichen Schritten aus, die zum gewünschten Ziel führen sollen.

Leadership und Remote Work

Remote Work hat die Arbeit von Führungskräften deutlich verändert. Das traditionelle Modell von Leadership trifft in vielen Fällen nicht mehr zu. Jetzt müssen Führungskräfte sich anpassen, Teams aus der Ferne managen und digitale Kommunikation nutzen, um verbunden zu bleiben. Hierfür sind besondere Fähigkeiten und Herangehensweisen erforderlich, wie zum Beispiel Vertrauensbildung, klare Kommunikation und Empathie.

Remote Work ermöglicht außerdem mehr Flexibilität, was sowohl dem Team-Lead als auch dem Team zugutekommen kann. Führungskräfte mit einer guten Work-Life-Balance sind weitaus effektiver. Durch Remote Work fällt es vielen leichter, diesen Ausgleich zu finden. Zusätzlich kann ortsunabhängiges Arbeiten Talente aus der ganzen Welt anziehen, was Führungskräften ermöglicht, vielfältige Teams aufzubauen und neue Perspektiven zu gewinnen. Letztendlich erfordert eine erfolgreiche Remote-Führung viel Anpassung und sowohl individuelle als auch teambezogene Bedürfnisse zu priorisieren.

VIDEO: Mit Leadership Mitarbeitende für dich gewinnen

FAQs Leadership

Den „besten“ oder „erfolgreichsten“ Führungsstil gibt es nicht, allerdings wünschen sich viele Mitarbeitende eine*n Vorgesetzte*n, die agile auf Situationen reagieren können. Die Führungskraft soll die Stärken der Mitarbeitenden fördern, und Freude an den eigenen Tätigkeiten haben.

In Zukunft wird die Führungskraft noch mehr in die Mentoring- und Coachingrolle fallen. Ziel ist es, Mitarbeitende zu finden, die Fachexpert*innen auf ihren Gebieten sind und viele Führungsaufgaben auf sie abzugeben. Selbstbestimmtes Arbeiten ist eine Win-win-Situation für beide Parteien.