Jeder, dem Elon Musk ein Begriff ist, weiß: Dieser Mann kennt sich mit Produktivität aus. Selten gibt es Menschen, die so effektiv auf so vielen Hochzeiten gleichzeitig tanzen können, wie er. In einem Aufruf an seine Mitarbeiter stellte ihnen Musk kürzlich persönliche Tipps zur Produktivitätssteigerung zur Verfügung.
Der 46-jährige Elon Musk ist vieles, aber sicher nicht langweilig: Entrepreneur, Visionär, Revolutionär, Provokateur. CEO der beiden weltbekannten Unternehmen SpaceX und Tesla. Begründer von und Beteiligter an innovativen Projekten in verschiedensten und vielseitigen Segmenten. Wegbereiter für moderne Mobilität, künstliche Intelligenz (KI), Nachhaltigkeit und so fort.
Wenn Elon Musk also etwas kann, dann ist es, produktiv zu sein. Und diese Produktivität fordert er nicht nur von sich selbst, sondern auch von seinen Mitarbeitern. Dass das nicht immer einwandfrei funktioniert, sieht man zwar etwa beim neuesten Sprösslings des Elektromobilitätskonzerns Tesla – dem Model 3. Musk hat sich jedoch auf die Fahnen geschrieben, die Missstände in der etwas holprigen Produktion schnellstmöglich zu beheben, um effektiv arbeiten zu können.
So ließ er kürzlich verlauten, die Produktion des Automobils bis Ende Juni auf 6000 Stück pro Woche steigern zu wollen (von 2500 im ersten Quartal). Um dies bewerkstelligen zu können, bedürfe es allerdings einiger Veränderung, so der Unternehmens-Boss. So wolle er etwa die gesamte Produktion auf einen 24/7-Zyklus umstellen, um die Produktionsziele für das Model 3 zu erreichen.
Hausverstand statt Bürokratie
Um die Mitarbeiter und so die gesamte Produktion effektiver zu machen, sendete Musk unternehmensintern eine E-Mail mit einer Liste seiner persönlichen Empfehlungen zur Produktivitätssteigerung aus. Was daraus klar hervorgeht ist die Tatsache, dass der Konzernchef offensichtlich kein großer Fan von Hierarchien, Bürokratie, Meetings und langen Kommunikationswegen ist. Vielmehr setzt er stark auf den „Common Sense“ seiner Mitarbeiter und empfiehlt, selbstständig zu denken und zu agieren.
Elon Musks Tipps zur Produktivitätssteigerung bei Tesla
1.) Großangelegte Meetings sind eine Zeitverschwendung
„Maßlos angesetzte Meetings sind die Seuche großer Unternehmen, die mit der Zeit fast immer schlechter wird. Hört auf mit großen Meetings, außer, ihr seid euch sicher, dass sie einen Mehrwert für alle Teilnehmer bieten. Sollte dies der Fall sein: Haltet die Meetings kurz.“
2.) Meetings sollten selten sein. Außer es gibt etwas Wichtiges
„Hört außerdem mit regelmäßigen Meetings auf, außer, es steht etwas extrem Wichtiges an. Die Meeting-Häufigkeit sollte jedoch rapide sinken, sobald diese wichtigen Themen erledigt sind.“
3.) Wenn du nicht unbedingt in einem Meeting sein musst, verlasse es
„Verlasse ein Meeting oder beende ein Telefongespräch, sobald offensichtlich ist, dass du keinen Mehrwert mehr beitragen kannst. Es ist nicht unhöflich, einfach zu gehen. Es ist unhöflich, jemanden zum Bleiben zu zwingen und seine Zeit zu verschwenden.“
4.) Vermeidet komplizierten Jargon
„Verwendet keine Akronyme oder blödsinnige Wörter für Gegenstände, Software oder Prozesse bei Tesla. Ganz allgemein betrachtet behindert alles, was eine Erklärung benötigt, eine effektive Kommunikation. Wir wollen nicht, dass Menschen ein ganzes Glossar auswendig können müssen, um überhaupt bei Tesla funktionieren zu können.“
5.) Lasst nicht zu, dass hierarchische Strukturen die Effizienz mindern
„Um eine Aufgabe effektiv und erfolgreich zu erledigen, sollte Kommunikation immer den kürzesten notwendigen Weg nehmen, anstatt nur entlang der Befehlskette zu funktionieren. Jeder Manager, der versucht, eine Befehlsketten-Kommunikation zu etablieren, wird bald woanders arbeiten“, so der Tesla-Chef.
6.) Wenn du mit jemandem in Verbindung treten musst, mache es direkt
„Eine große Quelle für Probleme ist schlechte Kommunikation. Der Weg, um dieses Problem zu lösen, ist, freien Informationsfluss zwischen allen Ebenen zu ermöglichen. Wenn es so ist, dass – um etwas zwischen zwei Abteilungen erledigen zu können – ein Mitarbeiter mit seinem Manager reden muss, der wiederum mit dem Abteilungsleiter spricht, der wiederum mit dem Vice President, der wiederum mit dem Abteilungsleiter der anderen Abteilung und der mit seinem Manager, der es schlussendlich erst der Person mitteilt, die die eigentliche Arbeit erledigt, dann werden superblöde Dinge passieren. Es muss okay für Mitarbeiter sein, direkt miteinander zu sprechen und Dinge so einfach zu erledigen.“
7.) Verschwende keine Zeit, indem du albernen Regeln folgst
„Ganz allgemein gilt: Höre immer auf deinen gesunden Menschenverstand. Wenn das Befolgen einer Unternehmensregel ganz offensichtlich in bestimmten Situationen lächerlich ist – in der Form etwa, dass es wunderbarer Stoff für ein Dilbert-Cartoon wäre – sollte diese Regel geändert werden.“