Ein*e Facilitator*in ist ein*e Prozessbegleiter*in, der*die Unternehmen, diverse andere Gruppen, aber auch Einzelpersonen dabei unterstützt, effektiver zu arbeiten und Strategien gemeinsam zu entwickeln.
Titelbild: Was ist ein*e Facilitator*in?

Facilitator*in: Definition

Ein*e Facilitator*in wird herangezogen, um Kommunikation und Kooperation zwischen den Teammitgliedern wieder ins Fließen zu bringen. Er oder sie unterstützt das Team bei ihren Visionen und deren Erreichen, indem Gruppendynamik und gemeinsame Entscheidungsfindung verbessert werden. Er gibt Regel und Strukturen vor und überprüft deren Einhaltung. Ziel ist es, die einzelnen Interessen, Ziele und Fähigkeiten eines jeden Mitgliedes in Einklang mit den Interessen, Zielen und Fähigkeiten der Gruppe zu bringen. Nur so wird der Weg für eine erstrebenswerte Entwicklung des Teams geebnet. Oft ist auch ein Teambuilding Teil dieses Prozesses.

Facilitator*in vs. Moderator*in, Trainer*in, Coach,

Bie den Begriffen Facilitator*in, Moderator*in, Coach und Trainer*innen verschwinden oftmals die Grenzen. Was ist was? Wir erklären kurz die wichtigsten Unterschiede.

Facilitator*in

Ein*e Facilitator*in ist wie ein*e Regisseur*in, der*die den Prozess einer Gruppendiskussion oder Zusammenarbeit lenkt. Facilitatoren stellen sicher, dass alle Teilnehmenden ihre Stimme hören können, ermutigen zur aktiven Beteiligung und schaffen eine positive Atmosphäre, in der Ideen und Meinungen ausgetauscht werden können. Ihr Fokus liegt auf der Förderung des Gruppenprozesses und der Zusammenarbeit, indem sie Techniken und Methoden einsetzen, um das Beste aus der Gruppe herauszuholen.

Moderator*in

Ein*e Moderator*in hingegen agiert ähnlich wie ein*e Schiedsrichter*in. Ihr Hauptziel ist es, den reibungslosen Ablauf einer Diskussion, eines Meetings oder einer Veranstaltung sicherzustellen. Moderator*innen achtet darauf, dass alle Teilnehmenden die Regeln einhalten, dass die Diskussion nicht vom Thema abweicht und dass alle relevanten Stimmen gehört werden. Sie können auch Zeitlimits setzen und die Einhaltung der Tagesordnung überwachen.

Trainer*in

Ein*e Trainer*in ist wie ein*e Lehrer*in oder Ausbilder*in, der oder die Wissen und Fähigkeiten vermittelt. Trainer*innen haben ein bestimmtes Fachgebiet oder Thema im Fokus und konzentrieren sich darauf, den Teilnehmenden Informationen zu vermitteln und ihnen praktische Fähigkeiten beizubringen. Der Schwerpunkt liegt auf der Übermittlung von Wissen, der Demonstration von Techniken und der Schulung der Teilnehmenden, um ihre Fähigkeiten zu verbessern.

Coach

Coaches sind hingegen wie persönliche Mentor*innen oder Berater*innen. Coaches unterstützen Einzelpersonen oder Teams dabei, ihre Ziele zu erreichen, indem sie Fragen stellen, zuhören und Feedback geben. Sie helfen den Teilnehmenden, ihre eigenen Lösungen zu finden, ihre Stärken zu erkennen und ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Der Schwerpunkt liegt auf der individuellen Entwicklung und Unterstützung der Coaches.

Facilitation mit teamazing

Facilitator*in: Fähigkeiten

Bloß Zuschauen und Nicken ist für Facilitator*innen leider nicht drin. Facilitator*innen haben eine wichtige Funktion und viel Verantwortung, was auch einige wichtige Fähigkeiten mit sich bringt.

  • Starke Kommunikationsfähigkeiten: Ein Facilitator*in sollte klar und präzise kommunizieren können, um Informationen zu vermitteln und Anweisungen zu geben. Die Fähigkeit, aktiv zuzuhören, ist also unerlässlich, um die Bedürfnisse und Beiträge der Teilnehmenden zu verstehen.
  • Empathie und soziale Kompetenz: Als Facilitator*in wirst du es oft mit emotionalen Themen und Problemen zu tun bekommen. Ein*e Facilitator*in sollte in der Lage sein, sich in die Lage der Teilnehmenden zu versetzen und ihre Perspektiven und Gefühle zu verstehen. Sie sollten einfühlsam sein, um eine positive und unterstützende Umgebung zu schaffen.
  • Konfliktlösungskompetenz: Facilitator*innen stehen häufig zwischen zwei Fronten und müssen zwischen mehreren Parteien vermitteln. Diese Konflikte innerhalb der Gruppe zu erkennen und effektive Lösungen zu finden, ist einer der Hauptaufgaben im Facilitation-Bereich. Facilitator*innen sollten in der Lage sein, Konflikte zu deeskalieren, Kompromisse zu fördern und einen harmonischen Arbeitsablauf aufrechtzuerhalten.
  • Gruppendynamikverständnis: Jede Gruppe ist anders, und hat ihre ganz eigene Dynamik. Will man richtig facilitieren, braucht es dieses Verständnis für die Dynamik von Gruppen, Teamrollen, um die Zusammenarbeit und das Engagement der Teilnehmenden zu fördern. Facilitaor*innen sollten in der Lage sein, die Stärken und Schwächen der Gruppe zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Als Facilitator*in kannst du nie so recht wissen, was während der Arbeit mit einer Gruppe auf dich zukommt. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind also dein bester Freund. Facilitator*innen sollten in der Lage sein, ihren Ansatz und ihre Techniken entsprechend anzupassen, um den spezifischen Bedürfnissen und Zielen der Gruppe gerecht zu werden.
  • Organisations- und Zeitmanagementfähigkeiten: Ein*e Facilitator*in sollte den Ablauf und die Struktur eines Workshops oder Meetings effektiv planen und organisieren. Gutes Zeitmanagement gewährleistet, dass alle relevanten Themen behandelt werden.
  • Kreativität und Innovationsfähigkeit: Facilitator*innen sollten kreative Methoden und Techniken einsetzen, um die Kreativität und Innovationsfähigkeit der Teilnehmenden zu fördern. Sie sollten in der Lage sein, den Raum für neue Ideen zu öffnen und innovative Lösungsansätze zu unterstützen.

Facilitation vs. Teambuilding

Während sich ein*e Facilitator*in sich im Rahmen von Workshops und Seminaren meistens mit tiefergehenden Problemen beschäftigt, fokussiert sich Teambuilding vor allem auf gemeinsamen Spaß und einen gestärkten Teamspirit. Wir empfehlen dir vor einem intensiven Workshop, dein Team mit einem unterhaltsamen Teambuilding-Programm zu motivieren. Wirf doch einen Blick auf unsere spannenden Teambuilding-Angebote, um das perfekte Angebot für dich zu finden.

Facilitation-Techniken

Facilitationstechniken sind Werkzeuge und Methoden, die Facilitator*innen verwenden, um Gruppeninteraktionen zu verbessern und produktive Zusammenarbeit zu fördern. Sie bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, um Gruppeninteraktionen zu verbessern, die Kreativität zu fördern, Entscheidungsprozesse zu unterstützen und die Zusammenarbeit zu stärken. Durch den Einsatz dieser Techniken können Facilitator*innen ein positives und produktives Arbeitsumfeld schaffen und die gewünschten Ziele effektiv erreichen. Hier sind einige bekannte Techniken, die in verschiedenen Situationen eingesetzt werden können.

  • Brainstorming: Diese Technik wird verwendet, um eine Fülle von Ideen zu generieren. Die Teilnehmenden werden ermutigt, spontan und ohne Kritik Ideen zu einem bestimmten Thema beizutragen. Dies fördert kreatives Denken und den Austausch vieler Ideen in kurzer Zeit.
  • Mindmapping: Diese visuelle Technik wird verwendet, um komplexe Informationen zu organisieren und Zusammenhänge darzustellen. Ein zentrales Thema wird in der Mitte festgelegt und dann werden Verbindungen und Assoziationen in Form von Ästen und Unterthemen erstellt. Mindmaps helfen dabei, Informationen klar zu strukturieren und das Verständnis zu verbessern.
  • Icebreaker: Diese kurzen, spielerischen Übungen werden zu Beginn einer Sitzung oder eines Workshops durchgeführt, um das Eis zwischen den Teilnehmenden zu brechen und eine positive Atmosphäre zu schaffen. Eisbrecher fördern den Austausch, lassen die Teilnehmer*innen sich wohlfühlen und erleichtern den Einstieg in die Diskussion.
  • Fishbowl-Diskussion: Bei dieser Methode sitzen einige Teilnehmer*innen in einem inneren Kreis und führen eine Diskussion, während die übrigen Teilnehmenden außen sitzen und zuhören. Dies ermöglicht eine intensive und fokussierte Diskussion und fördert den Perspektivenwechsel.
  • World Café: Hierbei werden kleine Gruppen gebildet, die sich an verschiedenen Tischen versammeln und zu bestimmten Fragen oder Themen diskutieren. Nach jeder Runde wechseln die Teilnehmer*innen zu anderen Tischen, um ihre Gedanken weiterzuentwickeln. Dies fördert den Dialog, den Austausch von Ideen und ermöglicht verschiedene Blickwinkel auf das Thema.
  • Open Space: Diese Methode ermöglicht den Teilnehmenden, selbst Themen und Diskussionsgruppen vorzuschlagen und zu leiten. Es fördert die Eigenverantwortung und das Engagement der Teilnehmer und ermöglicht eine flexible Agenda, die den Bedürfnissen und Interessen der Gruppe entspricht.

Herausforderungen

All diese Fähigkeiten sind unerlässlich, um als Facilitator*in Erfolg zu haben. Allerdings sind auch sie keine Garantie dafür, dass mit den Teams, die du unterstützt, immer alles rund läuft. Unsere Teamtrainerin Marlene erzählt von den Herausforderungen, mit denen sie als Facilitatorin oft zu kämpfen hat, beispielsweise:

  • Gruppendynamik
  • Konflikte und Spannungen
  • Widerstand und Skepsis
  • Zeitmanagement
  • Komplexität und Unvorhersehbarkeit
  • Rolle des neutralen Moderators
  • Selbstreflexion und Entwicklung

Vor- und Nachteile von Facilitation

Wenn du dich dafür interessierst, eine*n Facilitator*in zu Rate zu ziehen, um deinen nächsten Workshop aufzupeppen, solltest du über die wichtigsten Vor- und Nachteile von Facilitation informiert sein.

1. Verbesserte Zusammenarbeit

Facilitation fördert eine bessere Zusammenarbeit, indem sie eine offene und konstruktive Kommunikation in Gruppen ermöglicht. Der oder die Facilitator*in schafft einen sicheren Raum, in dem sich alle Teilnehmenden respektiert und gehört fühlen. Dadurch können sich die Mitglieder des Teams besser miteinander austauschen und gemeinsam an Lösungen arbeiten. Die aktive Einbeziehung aller Teilnehmer*innen stärkt das Engagement und die Motivation jedes Einzelnen, was zu einer effektiveren Zusammenarbeit führt. Durch die Förderung von Offenheit und Verständnis schafft Facilitation eine Atmosphäre des Vertrauens und des gemeinsamen Ziels, was die Teamdynamik verbessert.

2. Steigerung der Kreativität und Innovation

Facilitation unterstützt die Kreativität und fördert innovative Lösungen. Durch den Einsatz von Techniken wie Brainstorming und Mindmapping ermutigt der*die Facilitator*in die Teilnehmenden, frei und ohne Einschränkungen zu denken. Jeder Beitrag wird wertgeschätzt und es entsteht ein Raum für neue Ideen und unkonventionelle Ansätze. Diese kreative Atmosphäre inspiriert die Teilnehmenden dazu, über herkömmliche Denkmuster hinauszugehen und innovative Lösungen zu finden. Indem verschiedene Perspektiven und Ideen zusammengebracht werden, können originelle und wirksame Lösungen entstehen, die sonst vielleicht übersehen worden wären.

3. Effektive Entscheidungsfindung

Facilitation unterstützt Gruppen dabei, Entscheidungen auf eine effektive und konsensbasierte Weise zu treffen. Der oder die Facilitator*in lenkt den Entscheidungsprozess und sorgt dafür, dass alle Stimmen gehört werden. Dies ermöglicht eine ausgewogene Diskussion und eine fundierte Abwägung von Vor- und Nachteilen. Facilitationstechniken wie die Konsensbildung helfen dabei, eine gemeinsame Grundlage zu finden und eine Einigung zu erzielen, die von allen Teilnehmer*innen getragen wird. Dadurch werden bessere Entscheidungen getroffen, die auf breiter Zustimmung beruhen und von allen Teammitgliedern unterstützt werden. Die Einbindung aller Teilnehmer in den Entscheidungsprozess führt zu einem stärkeren Gefühl der Verantwortung und des Engagements für die Umsetzung der Entscheidung.

Aber Facilitation kommt natürlich nicht nur mit Vorteilen. Diese Nachteile solltest du bedenken, wenn du mit einem*einer Facilitator*in arbeiten möchtest.

1. Zeitlicher Aufwand

Facilitation erfordert Zeit und Vorbereitung. Die Planung und Durchführung von Facilitationsprozessen kann zeitaufwendig sein. Ein*e Facilitator*in muss Zeit investieren, um die Sitzung vorzubereiten, geeignete Methoden auszuwählen und den Prozess zu strukturieren. Dies kann zusätzliche Anstrengungen erfordern und den zeitlichen Rahmen einer Sitzung erweitern. Wenn die verfügbare Zeit begrenzt ist, kann es schwierig sein, alle Aspekte angemessen abzudecken und dennoch das gewünschte Ergebnis zu erreichen.

2. Abhängigkeit von Facilitator*innen

Der Erfolg der Facilitation hängt stark von der Kompetenz und Erfahrung des*der Facilitator*in ab. Ein*e gute*r Facilitator*in kann den Prozess effektiv leiten und eine positive Gruppendynamik fördern. Doch wenn Facilitator*innen nicht gut vorbereitet sind, Schwierigkeiten haben, die Gruppe zu führen oder Konflikte zu lösen, kann dies zu einer ineffektiven Sitzung oder ungelösten Problemen führen. Ihre Leistung kann daher den Erfolg der Facilitation beeinflussen.

3. Widerstand gegen Veränderungen

Ein Nachteil von Facilitation besteht darin, dass einige Teilnehmende skeptisch gegenüber dem Facilitationsprozess sein oder Widerstand gegen Veränderungen zeigen können. Manche Menschen fühlen sich möglicherweise unwohl dabei, ihre Meinungen offen zu äußern oder neue Ansätze auszuprobieren. Das kann die Zusammenarbeit und den Erfolg der Facilitation beeinträchtigen. Ein*e Facilitator*in muss in der Lage sein, diese Bedenken anzusprechen und die Teilnehmenden zur aktiven Beteiligung zu motivieren, um den bestmöglichen Nutzen aus der Facilitation zu ziehen.

Beispiel: Facilitation bei teamazing

Es gibt kein vorgefertigtes Modell dafür, wie Facilitation genau auszusehen hat. Egal ob Workshop, Seminar, Team-Meeting, strategische Planung, Konferenz oder Großgruppenveranstaltung – Facilitation ist so individuell wie dein Team und kann auch an dessen Bedürfnisse angepasst werden.

Auch unser Team bei teamazing hat sich in den letzten Jahren auf Facilitation spezialisiert, weswegen uns dieses Thema besonders am Herzen liegt. Unsere Workshops unterstützen Teams vor allem dabei, ihre individuellen Probleme rund um Kommunikation, Mindset, Resilienz, Motivation, Agilität und Teamarbeit nachhaltig zu lösen.

Jeder unserer Workshops beschäftigt sich mit einem eigenen Thema. So kann sichergestellt werden, dass sich das Team wirklich auf eine konkrete Problemstellung fokussieren kann. Deshalb fokussieren wir uns beispielsweise bei unserem Workshop-Format Kommunikation: Feedback geben & Fehlerkultur darauf, erfolgreich schwierige Gespräche zu führen, während sich unser Format Resilienz: Widerstandsfähigkeit stärken darauf vorbereitet, herausfordernde Zeiten zu überstehen.

Online Facilitation

Alle unserer Facilitation- und Teamentwicklungsangeboten können auch online abgehalten werden, mithilfe eines Kollaborationstools deiner Wahl oder via der Plattform Gather.town.

VIDEO: What Do Facilitators Do? (Englisch)

FAQs Facilitation

Nach Problemlösungen zu suchen kann, je nach Situation, ein schwieriges und emotionales Thema zu sein. Facilitator*innen haben die wichtige Aufgabe, diesen Prozess einfühlsam und empathisch zu begleiten, und eine sanfte Beratung bereitzustellen.

Facilitation bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie „erleichternd“ oder „Leichtigkeit“. Facilitation soll Prozesse also erleichtern und für die Gruppe oder das Team so beeinflussen, dass es leichter zu einer Lösung findet.